Programm

Dieses Jahr gibt es die Möglichkeit vormittags an einem Intensive-Workshop teilzunehmen (mit fester Workshop-Gruppe fürs ganze Festival). Nachmittags gibt es weitere Workshops, welche du spontan besuchen kannst sowie „Open Spaces“, welche von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selber gestaltet werden.

Workshops (Intensives)

Angela Mara Florant (Hamburg):  Contact Improvisation (Tanz)

Multidirektionalität – Multidimensionalität

„Spiegel und Fotos geben uns die Illusion, dass wir zweidimensional sind. Stattdessen haben wir eine geformte Fülle, und die Kurven und Winkel verleihen unserem Körper Kraft und Beweglichkeit.“

Beweg dich durch den Raum, folge deinem persönlichen Körperfluss, tanze auf und ab durch die verschiedenen Ebenen. Lass dich auseinanderziehen und wieder zusammenschieben.

Wir werden unseren Atem und Mikrobewegungen nutzen, um unsere inneren Räume zu modulieren. Wir spüren einen inneren Sog in verschiedene Richtungen und dehnen unsere Aufmerksamkeit in diese Richtungen aus. Wie lassen sich Multidimensionalität und Tensegrity auf andere Aspekte des Lebens übertragen?

In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit den Grundprinzipien der Contact Improvisation, wie einander Gewicht schenken, ineinander und auseinander fallen, mit Leichtigkeit den Boden verlassen und getragen werden. Wir bewegen uns von somatischer Arbeit über technische Ansätze in die Komposition des Ganzen und Gruppenscores.

Zur Person: Angela-Mara Florant studierte »Arts du spectacle« (Darstellende Künste) in Besançon (Frankreich) und schloss dieses mit einem Master ab. Sie unterrichtet wöchentliche Contactklassen, gibt Workshops auch international, und organisiert Jams und Festivals. Sie ist Mitbegründerin und künstlerische Leiterin des NORDTANZ Festivals in Hamburg, seit 2015 ist sie in der Leitung des Tanzstudios Triade. Wenn sie nicht Contact tanzt, unterrichtet sie Pilates, Tanz und Theater oder führt Regie in freien Produktionen, meistens auf Improvisation basierend. In 2022 hat sie die Tanzkompanie „Contact CompanI“ gegründet und forscht gemeinsam mit Tänzer:innen und einem Musiker an der Contact Improvisation als Performancekunst.

https://www.angelamaraflorant.de/

Leonie Mayer (Witten): Workshop Klang- und Musikimprovisation

Musik aus dem Moment

Im Workshop “ Musik aus dem Moment “ (Klang-,Stimm- und Musikimprovisation) werden wir improvisatorische Spielformen in der Gruppe/ Kleinstgruppe ausprobieren.

Wie kann man ein Musikstück aus dem Moment, der reichhaltigen Ursuppe, der Stille heraus entwickeln, vom Konsens zum Nicht- Konsens kommen, Erwartungen „schöne Musik“ zu spielen aufbrechen?

Das Beherrschen eines Instrumentes ist willkommen und nicht unbedingt erforderlich. Nicht-MusikerInnen können erkennen, dass sie MusikerInnen sind, MusikerInnen können Leistungssansprüche vergessen, beide ihren Musikbegriff erweitern. Es geht um die Suche nach einer spielerisch-explorativen Haltung, dem Kreieren von Atmosphären und Bildern. Auch das Verhältnis von Tanz und Musik als gegenseitige Inspirationsquelle werden wir anhand von gemeinsamen Improvisationen ausprobieren.

Zur Person: Leonie Mayer ist Geigerin und Sängerin, Improvisationspädagogin (gelernt bei Peter Jarchow) und Musiktherapeutin (nach Karin Schumacher). Ihre performativen Schwerpunkte liegen auf Konzerten mit ihrem Solo-Projekt „Gwendolyn&Ich“, sowie auf dem Improvisieren und Komponieren von Musik in Verbindung mit Tanz, insbesondere Contact-Dance sowie Bewegungstheater. 

Rosalin Hertrich (Berlin): Physical Theatre

Raumresonanzen und Landschaftskörper

In diesem Intensive lassen wir uns von Atmosphären und Landschaften inspirieren, die wir auf dem Fellershof vorfinden. In Zwischenräumen umringt von Bäumen, See und Hügel recherchieren und improvisieren wir mit unseren Körpern, Strukturen, Materialien und anderen Beschaffenheiten. Dabei entstehen Resonanzen, Begegnungen und Kontraste zwischen Mensch(en), Objekt und Raum.

Beginnend mit einer täglichen Aktivierung aller Körperschichten und unseres Energiehaushalts kommen wir in Kontakt mit der Gruppe und dem Ort. Inspiriert von Scores, Bildern und gelenkten Sinneswahrnehmungen erkunden wir die Gegend. Davon ausgehend begeben wir uns in Zustände der ganzheitlichen Improvisation in denen wir Wahrnehmung in direkter Körperpräsenz erforschen. Zwischen Bodyart, Butoh und Site Specific Performance entstehen ganzheitliche Moment-Kompositionen, die Mensch und Umgebung in Dialog bringen.

Zur Person: Rosalin Hertrich ist Performerin und unterrichtet Bewegung und Theater an der Schnittstelle zwischen Kunst und sozialem Raum. Auf der Suche nach Verknüpfungen, Konfrontationen und dem „Dazwischen“ verschmelzen künstlerischer Ausdrucks und echtes Leben, Theorie und Praxis, Wahrnehmung und Handlung, Subjekt und Objekt. Rosalin absolvierte ein Magisterstudium in Theater- und Medienwissenschaften, eine BuT® Weiterbildung Theaterpädagogik und die Fortbildung Somatic Education (Moving on Center). In Berlin ist sie Gründungsmitglied der Physical Theatre Gemeinschaft Das Kollaktiv.

https://physicaltheatre-collactive.net

https://www.moving-spaces.net

Tabea Gregory (Darmstadt): Somatics & Improvisation / Tanztheater

Entdeckungsreisen

Du willst deine Improvisation tiefer und authentischer machen? Du möchtest deine Muster verlassen und neue Ausdrucksformen finden? Du möchtest in Gruppenimprovisationen gleichzeitig in dir und bei den anderen sein? Let’s try it!

In unserem Workshop werden wir mit Körperarbeit beginnen um den inneren Raum des Körpers zu erforschen. Der innere Raum, der immer neu ist, der voll Kreativität, Gefühl und endloser Kraft steckt. Von dort aus können wir mit spielerischer Leichtigkeit erschaffen. Mithilfe von Partner:innenübungen werden wir die Sensitivität und Möglichkeiten unserer Bewegung erweitern. Aus diesem neuen Körpergefühl entsteht unsere Improvisation: Alleine, in Kontakt und in der Gruppe – mit Bewegung und Stimme. This workshop will include „hands on“ work, so get ready to be touched, to move and to set your possibilities free!

Zur Person: Tabea Gregory lebt als darstellende Künstlerin in Darmstadt. Sie ist international ausgebildet in Actiontheater, Improvisationstheater, Zeitgenössischem Tanz, Physical Theater und Social Presencing Theater. In ihren eigenen Stücken liebt sie es, poetische Geschichten mit Sprache, Bewegung und Klang zu kreieren. Ihre Mission ist es, Bewusstsein durch künstlerische Praxis zu erweitern. Sie nutzt dafür das Wecken der Sinne und fördert das Vertrauen in den eigenen Körper und seinen Impulsen.  

www.tabea-gregory.de

Workshops (offen)

Alex Zampini (Berlin): Musik- und Tanz-Improvisationsraum

NARROWING THE MIND (Eng/Deu)

Ziel dieses multidisziplinären Labs ist es, eine Plattform zu bieten, innerhalb derer das Zusammenspiel von Musik, Theater und Bewegungskunst in Form von verschiedenen kurzen improvisierten Ensemblestücken mit einem sicheren Rahmen geübt werden kann. Diese Kurzstücke werden den anderen Teilnehmenden vorgeführt und anschließend diskutiert.

Wir verwenden dabei spezielle Scores bzw. Übungen, die Teilnehmenden Schranken Beschränkungen und Einschränkungen geben („Narrowing“) und sie einladen, diese Einschränkungen in kreative Ressourcen für eine eigene Aufführungspraxis umzuwandeln.

Dies ist ein offenes Containerformat, das kein dreitägiges Commitment erfordert. Kurssprachen sind Englisch und Deutsch.

Zur Person: Alex Zampini ist ein interdisziplinärer Künstler in den Bereichen Musik, Film und Tanz. Sein kreativer Ansatz ist die Improvisation. Er basiert auf gegenseitiger Interaktion und (un)poetischer und subjektiver Interpretation von Set und Settings. Prozessorientiert wie ein Tier sind seine Projekte selbst erzeugte Gelegenheiten, sich zu verirren, Fragen zu stellen und neugierig zu bleiben. Als Bild- und Klangkünstler arbeitet er mit Menschen aus verschiedenen kulturellen Ökosystemen zusammen und erforscht die Zwischenräume zwischen den Disziplinen. Als Musiker erzeugt er instrumentale Klangskulpturen aus elektroakustischen Hybridtexturen, harmonischen Dissonanzen, verzerrten Gitarren und Stille.

www.alexzampini.com

Rolf Schulz (Essen): Contact Improvisation (Tanz)

Sich tanzen lassen

Wir werden uns mit den grunsätzlichen Prinzipien der Contactimprovisation beschäftigen. Sie ist eine Tanzform, die mit Begegnung, Berührung, der Schwerkraft und Bewegungsdynamiken spielt. Kontakt zu meinen eigenen Bewegungsimpulsen finden, Berührungsqualitäten kennenlernen und den Raum öffnen für die anderen.

Jede Bewegung entsteht direkt aus der vorherigen, ungeplant, die Kunst des Augenblicks. Den Kontakt zu sich finden, zu dem Raum, in dem wir gerade sind und zu den anderen. Den Tanzpartner*innen dient ein gemeinsamer, sich verlagernder Kontaktpunkt, als Basis der Kommunikation ohne Worte.

Themen wie Respekt und Achtsamkeit werden wir mit den anderen erforschen. Die Freude und der Spaß an der Bewegung, stehen dabei im Mittelpunkt. Bequeme Kleidung, Socken und Neugier bitte mitbringen. Vorerfahrung im Tanz sind nicht notwendig!

Zur Person: Performancekünstler, Krankenpfleger, Ex-Kaufmann und Theaterpädagoge, Cafehaussitzer und unverbesserlicher Optimist.

Rolf Schulz hat seit über 25 Jahren Erfahrung in Contactimprovisation durch Fortbildungen bei Nancy Stark Smith, Prof. Dieter Heitkamp und Martin Keogh in Deutschland, der Schweiz, Spanien und Italien. Seit 15 Jahren leitet er als Dozent die Contactimprovisation bei der LAG (Landesanstalt für Arbeit Bildung und Kultur) in NRW, für das freiwillige soziale Jahr. Er war Organisator der Essener Contactjam von 2005 bis 2020 und ist Gründer und Veranstalter der ruhrpott-jam 2013/2014/2015.

„1994 bin ich der Contactimprovisation das erste mal begegnet. Achtsamer mit mir und den Anderen* umzugehen, wurde mir durch die Contactimprovisation noch einmal bewusster. Über die Bewegung und über den Tanz, mit sich und den Anderen* in Kontakt zu kommen ist eine wunderbare Möglichkeit!“

https://paersche.org/artists/rolf-schulz/ 

Zusatzprogramm

Simon von Oppeln-Bronikowski (Schwerte): Singen

Zur Person: Simon von Oppeln-Bronikowski ist ein Schauspieler und Musiker. Seit seinem 15. Lebensjahr macht er Theater, wobei er traditionelle und institutionelle Ausbildungswege mied und sich stattdessen in die Praxis vertiefte. Er lernte das Theaterhandwerk bei Theater DIE RABEN (Bonn, DE), STUDIO 7 Theater, La gran marcha de los muñecones (Lima, Perú), Groucho Teatro (Rom, IT) und anderen freien Gruppen. Seit 2010 arbeitet er fest im STUDIO 7 Theater in Schwerte (Ruhr). Das Singen lernte er auf der Straße – es begleitet ihn seitdem als tägliche Praxis. Traditionelle Polyphonie (Mehrstimmigkeit), die intuitiv gelernt und gesungen werden kann, ist seine Leidenschaft, die er jede Woche in der offenen „Gesangswerkstatt“ mit einer Gruppe von Sänger*innen teilt.

Leo Feuchtenberger (Wien): Tanzende Gedanken und kreative Grenzgänge

Tanzende Gedanken und kreative Grenzgänge
Improvisation als Abenteuer
Hier hast Du die Möglichkeit, Deine individuellen Prozesse zu reflektieren und zu vertiefen, die während der JamJam angeregt wurden und auch Bezug auf das Geschehen in der Gruppe zu nehmen. In einer offenen und achtsamen Atmosphäre explorieren wir, unsere Muster und Blockaden, aber auch unseren Genuss am Experimentieren und Erfahren unserer Grenzen.

Zur Person: Leo Feuchtenberger arbeitet als Psychotherapeut in seiner Praxis im Herzen Wiens. Er ist in der Integrativen Gestalttherapie ausgebildet und arbeitet daher viel mit Körperprozessen, wobei Achtsamkeit und die Arbeit mit dem Hier-und-Jetzt und dem stattfindenden Beziehungs-Geschehen im Fokus stehen. Leo meditiert seit über zehn Jahren regelmäßig, was er unter anderem bei Christoph Singer/Willigis Jäger (Zen) und in der Vipassana Tradition nach Sayagyi U Ba Khin gelernt hat.

Zum Workshop: Tanzende Gedanken und kreative GrenzgängeImprovisation als Abenteuer
Hier hast Du die Möglichkeit, Deine individuellen Prozesse zu reflektieren und zu vertiefen, die während der JamJam angeregt wurden und auch Bezug auf das Geschehen in der Gruppe zu nehmen. In einer offenen und achtsamen Atmosphäre explorieren wir, unsere Muster und Blockaden, aber auch unseren Genuss am Experimentieren und Erfahren unserer Grenzen.